Der Schatz der Verletzlichkeit

Was macht unser Menschsein im Kern aus?
Was verbindet uns mit allen Lebewesen und Kulturen?
Was teilen wir mit der Erde und ihren Ökosystemen?
Wir sind verletzlich.

Auf dem Weg, das Leben zu verstehen, es zu schützen und weiterzuentwickeln,
ist die Verletzlichkeit ein Schlüssel:
Angesichts der großen Krisen unserer Zeit kann uns die Verletzlichkeit neue Wege eröffnen –
in ein liebendes, friedliches und authentisches Miteinander.

Wie kann «Verletzlichkeit als Ressource» ergriffen werden?

In den vergangenen Jahren haben wir – eine Forschungsgruppe aus Menschen mit verschiedenen Hintergründen – begonnen, Methoden, Ansätze und Erfahrungen zusammenzutragen, die Menschen (insbesondere Führungskräften, die Unternehmenskulturen prägen und gestalten) dabei helfen können, eine neue Führungskultur zu gestalten und einen neuen Umgang mit Verletzlichkeit am Arbeitsplatz und in Institutionen zu entdecken.
Um eine solche neue Kultur zu pflegen, braucht es Räume Selbsterfahrung zum Erleben und Verstehen, Wissen und Kontextualiesierung des Begriffs und gemeinsamen Austausch in Workshops und Konferenzen.

Hier geht es zu unserer Homepage mit weiteren Publikationen, Methoden, Workshops und Konferenzen


Herzräume

Um den Schatz der Verletzlichkeit zu bergen braucht es Herzräume. Solche sicheren Räume können Quellorte für Entwicklung sein und hier können Zukunftsimpulse spürbar werden.

Herzräume zu kultivieren und zu pflegen hat also auch eine gesellschaftspolitische Komponente. Jedes Mal, wenn wir für uns alleine oder mit den Menschen in unserem Umfeld in dieser Haltung zusammenkommen, erschaffen wir Räume für Neues. Dieses Neue kann das Alte impulsieren und erneuern ohne es zu bekämpfen. Es ist also eine wirkliche, aber friedvolle Revolution, wieder Wahrzunehmen, ehrliches Menschsein zu üben und damit Lebens- und Arbeitszusammenhänge zu gestalten. Denn wenn der Schmerz da sein darf und einen Ort bekommt, kann wirklicher Frieden gelingen. Jedes Mal, wo dies an einem Ort gelingt, Herzräume entstehen und gepflegt werden, verändert sich auch das globale Feld, denn die Erde ist ein Organismus.

Hier ein ausführlicheres Paper von mir zum Thema Herzräume und zum Ausklang ein Gedicht

– Breath –
You are alive.
Feel the tenderness
Open for the unknown.
This is how we meet our true self
And our future
We have to learn
To walk on shaky ground.

Lass dich erschüttern,
Um neu zu werden.
Du brauchst keine starren Wahrheiten
Die dir falsche Sicherheiten versprechen
Lerne Laufen
Im Vertrauen auf deinen nächsten Schritt.
Das Ziel der Reise liegt in der Zukunft
An einem Ort des Nichtwissens.
Stehe dabei aufrecht
Nimm wahr, dass deine Beine zittern
– Atme –
Fühle die Angst
Halte die Augen offen
Werde groß, weit und wahrhaftig
Und geh den nächsten Schritt!

Magdalena Ries, 2022